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Boris Saizew
Boris Saizew

Boris Saizew

Boris Konstantinowitsch Saizew (10.2.1881, Orjol – 28.1.1972, Paris) war ein russischer Schriftsteller und Übersetzer, der Letzte der großen Figuren des »silbernen Zeitalters«.
Aufgewachsen im Gouvernement Kaluga wurde er 1899 aus der Moskauer Fachschule wegen Beteiligung an Studentenunruhen ausgeschlossen. Mit 17 Jahren begann er zu schreiben. 1900 lernte er in Jalta Anton Tschechow kennen. 1901 machte er die Bekanntschaft Leonid Andrejews, der ihn bei seiner literarischen Tätigkeit unterstützte und ihn in den Literaturkreis Sreda einführte. Seine erste Publikation war die Erzählung V doroge (Am Weg). 1902/03 lernte er Iwan Bunin kennen, zu dem er lange Jahre eine freundschaftliche Beziehung unterhielt.
In Moskau war er an der Herausgabe der Zeitschrift Sori beteiligt und war Mitglied der »Gesellschaft der Freunde der russischen Literatur«. Zwischen 1907 und 1911 wohnte er mehrmals in Italien.
1922 wurde er zum Vorsitzenden der Moskauer Abteilung der allrussischen Schriftstellerunion gewählt. Im Juni 1922 übersiedelte er mit der Familie nach Berlin. Dort arbeitete er bei den Zeitschriften Sowremennyje sapiski und Zweno.
1923 übersiedelt er mit der Familie zuerst nach Italien, dann nach Paris, wo er ca. 50 Jahre verbringt. 1925 wurde er Redakteur der Zeitschrift Pereswony, 1927 publizierte er in der Pariser Zeitung Wosroschdenije.
1927 fuhr er auf die Halbinsel Athos, was Anlass für die gleichnamigen Reiseskizzen war.
1925–1929 erschienen in den Zeitschriften Vosroschdenije und Dni die Tagebuchaufzeichnungen Strannik.
Daneben beschäftigte er sich mit der Materialauswahl für die literarischen Biographien von Turgenjew, Tschechow und Schukowski, die in Folge auch publiziert wurden.
Während der ersten Jahre des Zweiten Weltkrieges wendete sich Saizew wieder der Publikation von Tagebuchaufzeichnungen zu. 1945 erschien die Powest Zar David.
1947 arbeitet Saizew bei der Pariser Zeitschrift Russkaja Mysl. Im selben Jahr wird er zum Vorsitzenden der »Vereinigung russischer Schriftsteller in Frankreich« gewählt.
1950 wird er Mitglied der Kommission zur Übersetzung des Neuen Testaments ins Russische.
1959 beginnt er die Zusammenarbeit mit dem Münchener Almanach Mosty und die Korrespondenz mit Boris Pasternak. Während der Emigration hat Saizew mehr als 30 Bücher auf Russisch und ca. 800 Texte in periodischen Schriften verfasst. Boris Saizew wurde am Pariser Friedhof Sainte Geneviève des Bois begraben.
In der Edition Liaunigg erschienen:
Blauer Stern